Sevelener Straße, 47647 Kerken über Rahmweg, 47661 Issum
Regelmäßig findet in der Brigittenkapelle in Poelyck eine Heilige Messe statt. Die Kapelle liegt heute als einziges Gebäude der Ortschaft Holthuysen auf Kerkener Gemeindegebiet.
Die Folgen einer Viehseuche verdankt die Brigittakapelle in Holthuysen ihre Entstehung. Im 18. Jahrhundert hatte man dreimal eine Viehseuche. Die erste im Jahr 1732, 1745 brach eine zweite Seuche aus, aber die schlimmste war zwischen 1770 und 1775. Weil über dem Portal der Kapelle die Inschrift mit dem Chronogramm 1775 steht: strUCtUM LUe DeVorante peCUs, (errichtet, als die Seuche das Vieh dahinraffte) wissen wir, dass während dieser Seuche die heutige Brigittenkapelle erbaut worden ist.
Der Ursprung der Kapelle liegt jedoch wesentlich früher. Im Jahre 1122 wurde das erste Kloster des Zisterzienser-Ordens in Camp gegründet.
Graf Heinrich I. von Geldern, der von 1131 bis 1182 regierte, hatte ein großes Interesse an diesen Mönchen, weil sie im halfen, das Land zu kultivieren.
Er und seine Gemahlin machten der Abtei Camp große Geschenke, so auch Güter zu Holthuysen. Es wird auch eine Kapelle erwähnt, die mit allen ihren Einkünften dem Kloster Kamp gehörte. In einer Urkunde von 1230 wird die Kapelle zu Holthuysen wieder genannt. In dem Krieg der Holländer gegen die Spanier - die Holländer herrschten von 1578 bis 1587 über Geldern - wurden viele Kirchen zerstört, und so muss auch die Kapelle Holthuysen verschwunden sein. Ein Heiligenhäuschen bewahrte die Erinnerung, denn die Bevölkerung war zu arm, eine neue Kapelle zu bauen.
Erst hundert Jahre später, im Jahr 1687, baute man eine Kapelle, die das alte Heiligenhäuschen umgab. Noch heute stehen hinter dem Altar das Heiligenhäuschen mit der alten Figur der Mutter Gottes. Während der großen Viehseuche im Jahre 1775 wurde, die im Laufe von hundert Jahren baufällig gewordene Kapelle ersetzt. Am 8. Juli 1776 wurde sie eingeweiht und von da an sollte jeden Dienstag und Freitag dort eine Hl. Messe gefeiert werden. Der Altar ist wohl 1778 errichtet worden: in dem Gebetbuch der Mutter Gottes steht die Jahreszahl 1778. Der Altarstein mit der Reliquie des hl. Kreuzes trägt das Siegel von Joannes Antonius de Robiana, der von 1746-1769 der 11. Bischof von Roermond war.
Im Jahre 1930 wurde die Kapelle noch einmal renoviert.
Die Holthuysener Brigittenkapelle gehörte zur Pfarrgemeinde Hartefeld, bis sie im Oktober 1977 der Pfarrei Nieukerk angeschlossen wurde. Die Brigittenkapelle hatte in den letzten Jahren viel von der alten Pracht verloren. Die der Kapelle anliegenden Bürger nahmen nach der Neueinteilung die Initative, die Kapelle zu renovieren. Insbesondere sei an dieser Stelle die St.-Paulus-Bruderschaft Poelyck erwähnt, die aktive Unterstützung in körperlicher und finanzieller Hinsicht leistete. Das Bistum Münster und das Land Nordrhein trugen ebenfalls zur Deckung der Renovierungskosten bei.
Zum Inneren: Der Altar ist um 1778 entstanden und zeigt die Verkündigung, sowie eine Darstellung der hl. Brigidia als Äbtissin.
Zu erwähnen sind das Altarkreuz aus Eiche aus dem frühen 19. Jahrhundert, sowie der bereits erwähnt Bildstock hinter dem Altar. Der Bildstock zeigt eine Muttergottesfigur mit Devotionalien, Ketten und Kreuzen.
Die Eichendarstellungen der Hl. Anna Selbdritt aus dem Jahre 1490 und der Hl. Luzia aus dem 19. Jahrhundert sind weitere Darstellungen im Inneren der Kapelle. Leider sind diese Figuren z.T. beschädigt. Weitere Informationen zur Brigittenkapelle finden Sie auf der Homepage der St. Paulus Bruderschaft Poelyck.