Eine Gemeinde braucht mehr als einen Ort der Versammlung. Die Pfarrkirche ist sicherlich wichtig für die Feier des Glaubens, aber eine Gemeinde braucht Räumlichkeiten und Angebote um aktuell und aktiv zu bleiben.
Mit dem am 15. Juni 2003 eingeweihten Pfarrheim hat St. Dionysius eine geeignete Anlaufstelle für die vielen Gruppen und Angebote der Gemeinde. Die Lektoren und Messdiener finden hier ebenso einen Versammlungsraum wie die Altentagesstätte die sich am hellen und lichtreichen Saal erfreuen kann. Das Pfarrheim ist in St. Dionysius zum Symbol aller Einrichtungen und aller Angebote geworden.
Am 15. Juni 2003 war es endlich so weit. Das neue Pfarrheim in Nieukerk wurde mit einem Pontifikalamt durch Weihbischof Heinrich Janssen eingeweiht. Nach über einem Jahr Bauzeit hatte Nieukerk endlich einen geeigneten Arbeits- und Versammlungsort. Die einzelnen Gruppen mussten sich nicht mehr wie in den letzten Jahren mit notdürftigen Gebäuden herumplagen.
Und so wurde das neue Pfarrheim bei strahlendem Sonnenschein auch entsprechend begangen und gefeiert.
Inzwischen haben die Gruppen das neue 445 m² große Haus bezogen. Die Altentagesstätte, die Messdiener und der Kirchenchor haben die neuen Räume bezogen und lieben gelernt. Die moderne und großzügige Ausstattung des Pfarrheims samt seiner Küche und dem Garten bieten ganz neue Möglichkeiten für die einzelnen Gruppen. Kerken kann stolz und froh über ein solches Zentrum des aktiven Gemeindelebens sein.
Zur Geschichte
Die Geschichte des Gebäudes, das heute unser neues Pfarrheim darstellt, beginnt gesichert mit dem erstmals für das Jahr 1432 erwähnten Kloster, der "Clusa". Es handelt ich um einen Beginenhof, über dessen Gründung jedoch nichts bekannt ist. Beginen waren fromme Frauen, die sich im Mittelalter ohne klösterliche Regeln zu einer Lebensgemeinschaft zusammenfanden. Sie unterstützten allein stehende Frauen, Mädchen und gaben ihnen Wohnung, Nahrung und Unterricht; sie widmeten sich der Krankenpflege und der Betreuung Sterbender. Die ersten Beginenhöfe entstanden 1170 in Belgien, dort geben die Gebäude noch heute Zeugnis von ihrem Leben.
Im Spätmittelalter bemühte sich die Kirche, diese weibliche Laiengemeienschaften in die bestehenden Orden einzugliedern. Nach Geldern traten in Nieukerk die Beginen 1455 in der Orden der Karmeliterinnen ein und wurden ab dann oft Karmelitessen genannt.
Das Gebäude umfasste die Mitte der heutigen Pfarrheimfront, Dionysiusplatz 9 bis einschließlich des heutigen Pfarrhauses. Es war voll unterkellert, außerdem gab es einen unterirdischen Gang zur Kirche, der erst im 19. Jahrhundert zugeschüttet wurde. Das Pfarrhaus stand damals auf der Sevelener Straße, wo sich bislang unsere Bücherei befand. Vom damaligen Keller sind heute noch zwei Keller vorhanden, die mit Sicherheit die "schönsten Keller Nieukerks" genannt werden dürfen, da es sich um gotische Kreuzgratgewölbe aus Backstein mit je einem an den Kanten abgefassten Mittelpfeiler handelt. Im Jahre 1590 wurde das Kloster aufgehoben, die Karmeliterinnen siedelten mit ihrem wundertätigen Marienbild in das Kloster ten Elsen nach Geldern. Grund und Boden kaufte die Pfarrei.
1610 wurde anstelle der Gebäude Häuser für die Vikarie und das Pastorat errichtet, vielleicht wurden sie durch den Brand am 30.11.1618 in Mitleidenschaft gezogen?
Im ersten Viertel des 19. Jahrhunderts wurden beide Häuser nach hinten durch ein Schleppdach erweitert. Vermutlich wurden zugleich die Fassaden erneuert. Die heutige Front samt Türen ist aus dieser Zeit bis heute erzhalten. Das Pfarrheim erstreckt sich hinter die Vikarie Dionysiusplatz 8 und wurde zu einem praktikablen und einladenden Haus erweitert.
Die Anschrift: Pfarrheim St. Dionysius - Dionysiusplatz 8