Nieukerker helfen in Arusha
... beim Aufbau eines Kindergartenprojekts
... beim Bau von Gruppenräumen
... bei der Einrichtung mit kindgerechtem Mobiliar
... durch Spenden von Spiel- und Lernmaterial
... bei der Errichtung einer eigenen Wasserversorgung
Sie ist in Nieukerk geboren und in einer Familie mit acht Geschwistern aufgewachsen. Sie hat ihre Kindheit in Nieukerk verbracht und mit ihren eigenen Kindern viele Jahre im Ort gelebt.
Die Nieukerker kennen B i r g i t t a G r e m m auch aus der Zeit, als sie ihren Beruf als Erzieherin im Johannes-Kindergarten ausgeübt hat. Die Kinder mochten ihre ruhige und einfühlsame Art, für die Eltern war Frau Gremm eine immer wieder gesuchte Ansprechpartnerin und Ratgeberin. In der damaligen Pfarrgemeinde St. Dionysius Nieukerk war Sie lange ehrenamtlich engagiert. Als Mitglied im Pfarrgemeinderat, als Lektorin und Kommunionhelferin.
Schon als Kind interessierte sich Birgitta für Afrika, die Menschen dort und deren Lebensverhältnisse und –umstände.
Als ihre eigenen Kinder erwachsen waren, Lebenspartner und ein eigenes Zuhause gefunden hatten, nahm sie Kontakt auf zu den Schwestern Unserer lieben Frau von Afrika (MSOLA), auch als „Weisse Schwestern“ bekannt.
Gegründet wurden die "Missionsschwestern Unserer Lieben Frau von Afrika" 1869 in Algerien. Bekannt wurden sie als "Weisse Schwestern". Heute sind sie über tausend Ordensfrauen aus Afrika, Amerika und Europa.
Die Weissen Schwestern sind in 16 Ländern Afrikas tätig, um den Menschen Gottes Heil und die Liebe Jesu Christi zu verkünden. Ihr ganzes Leben ist dieser Botschaft gewidmet. Sie leben in internationalen Gemeinschaften von drei bis sechs Frauen; Gebet und einfacher Lebensstil sind ihnen wichtig.
Sie stellen ihr Leben als Ordensfrauen in den Dienst an den Menschen Afrikas.
Im Jahre 2003 entschied sich Birgitta, den „Weißen Schwestern“ beizutreten und für sie in Afrika als Missionarin tätig zu sein. Im August 2004 schließlich wurde sie in das Ausbildungshaus des Ordens nach Arusha/Tansania geschickt.
Der vor Ort von den Schwestern geführte Kindergarten – der gleichzeitig als Gemeindehalle und Vorschule genutzt wurde - stand damals kurz vor der Schließung.
Es gab keine Möbel, kein Spielzeug, kein fließendes Wasser, kein Konzept und einen Erziehungsstil, der zum großen Teil – weil nie anders erlernt – aus Schlagen und Prügeln bestand. So war es nicht verwunderlich, dass nur 8-12 Kinder den „Kindergarten“ mehr oder weniger regelmäßig besuchten.
Wo, und vor allen Dingen womit, sollte Birgitta anfangen, etwas zu ändern?
Zunächst änderte sie den Erziehungsstil. Mit viel Liebe, Verständnis und Einfühlungsvermögen gewann sie schnell die Zuneigung und das Vertrauen der Kinder. Die „Neue“ sprach sich bei den Dorfbewohnern schnell herum und schon bald wuchs die Zahl der Kindergartenkinder wieder.
Ohne Spielzeug und geeignetes Beschäftigungsmaterial waren viel Kreativität und Improvisation nötig. Aus Kartons und Verschlussdeckeln wurden Autos gebaut, mit Kokosnüssen und Mais entstanden Puppen, aus leeren Blechdosen Stelzen gebastelt.
Durch persönliche Kontakte und viele Rundbriefe wurde die Not in Nieukerk und bei Verwandten und Freunden von Birgitta schnell bekannt. Erste Spendenpakete wurden zusammengestellt und nach Arusha geschickt. Spiel- und Bastelmaterial, selbstgenähte Täschchen für die Kinder von Frau Pastoors und viele andere Dinge, die vor Ort dringend benötigt wurden.
Eine Tante und ein Onkel von Birgitta Gremm aus Rennerod im Westerwald mobilisierten ihre ganze Familie und wünschten sich zum 80. Geburtstag und zur Goldhochzeit einen Geldbetrag für ihre Nichte in Afrika. So kamen schnell mehrere 1.000 Euro zusammen. Der Raphael-Kindergarten in Nieukerk startete eine Aktion „Kinder helfen Kindern“ und konnte 1.500 Euro nach Afrika überweisen. Viele Nieukerker hörten von der nötigen Hilfe und spendeten Geld.
Auch die Pfarrgemeinde St. Dionysius beteiligte sich.
Die Erlöse einer Waffelaktion einer Kommuniongruppe, Überschüsse eines Kleiderbasars und ein Teil des Erlöses aus dem Pfarrfest wurde auf das Spendenkonto überwiesen.
Durch die große Anteilnahme und die vielen Spenden hatten die Weissen Schwestern auf einmal die Chance, wieder ein eigenes Kindergartenprojekt ins Leben zu rufen. So hat es Birgitta bis heute geschafft, zwei Kindergartengruppen zu bauen und mit Möbeln einzurichten, die Spiel- und Bastelangebote für die Kinder deutlich zu erweitern und einen Wassertank zu bauen, der für fließendes Wasser sorgt.
Mittlerweile besuchen über 70 Kinder den Kindergarten, und die Warteschlange war so lang, dass noch ein weiterer Gruppenraum, eine Küche und ein Büro gebaut und eingerichtet werden mussten.
Im Dezember 2012, nach acht Jahren Aufbauarbeit, wurde die Leitung des Kindergartens in die Hände von drei afrikanischen Erzieherinnen übergeben, die seitdem die Verantwortung für die Kinder und deren Vorbereitung auf die spätere Schulausbildung übernommen haben. Schwester Birgitta aber erhielt von ihrem Orden eine neue Aufgabe in den Slums von Nairobi, wo sie sich gemeinsam mit ihren Mitschwestern um die Ärmsten der Armen kümmert. Mehr Informationen finden Sie hier.
Hier finden Sie einige Eindrück von den Gegebenheiten vor Ort, sowie von der Arbeit von Schwester Birgitta:
Auch mit Hilfe der Pfarrgemeinde St. Dionysius Nieukerk konnten für die Kinder in Arusha neue, ansprechende Räume geschaffen werden.
Bastel- und Werkmaterialen fördern die handwerklichen Fähigkeiten der interessierten Kinder.
Voller Stolz zeigen die Kindergartenkinder ihre selbstgebastelten Laternen.
Spendenkonto:
Sparkasse Trier
IBAN DE21 5855 0130 0000 9821 24
BIC TRISDE55XXX