Zwischen Aldekerk und Eyll steht an der Hubertusstraße das St. Hubertus Heiligenhäuschen.
Seine Erbauung wird in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts vermutet. Nach Überlieferungen ist 1721 in der Nähe eine Frau vom Blitz erschlagen worden und zu ihrem Gedenken wurde das Heiligenhäuschen gebaut.
Doch gibt es auch Quellen, die andere Gründe zur Erbauung annehmen lassen. Theodor Koenen schreibt in der Chronik der St. Hubertus Bruderschaft Eyll, unter dessen Schutz es bis heute noch steht, gegen Ende des 19. Jahrhunderts seine Vermutung auf. Doch auch er kann das Datum und den Grund für den Bau nicht mit Sicherheit angeben. Denn niemand konnte sich an die Erbauung erinnern. Vermutlich wurde am heutigen Standort jemand von einem tollwütigen Hund gebissen und aus Dank, dass er überlebte, wurde das Heiligenhäuschen gebaut. Hierfür spricht vor allem der Schutzheilige St. Hubertus, der vor Verletzungen durch diese Hunde bewahren soll und der Brauch, dass bis zum Jahre 1862 Hunde mit einem Schlüssel des Heiligenhäuschens gebrandmarkt wurden, um zu verhindern, dass sie bei Erkrankung Schaden anrichten. Den genauen Grund werden wir wohl heute nicht mehr ermitteln können.
Die St. Hubertus Bruderschaft machte es sich zur Aufgabe, das Heiligenhäuschen zu erhalten, doch wurde diese Aufgabe gegen Ende des 19. Jahrhunderts nicht immer so ernst genommen. So kam es, dass der Bürgermeister es im Jahre 1878 abreisen lassen wollte. Doch als die Eyller davon erfuhren, wurde es schnell repariert. Diese Reparatur hielt aber nur ein Jahr lang, danach war es wieder fast zerfallen. Am Fronleichnamstag 1879 war ein Plakat mit einer Klage des Hl. Hubertus in Gedichtform ans Heiligenhäuschen geheftet. Wachgerüttelt durch das Plakat wurde es erneut repariert und überstand so die nächsten Jahre.
Um die Jahrhundertwende wollte man dann eine Hubertuskapelle bauen und begann schnell mit der Planung. Als die Baukommission den Plan erstellt hatte und genug Geld gesammelt worden war, musste nur noch der Neubau beschlossen werden. Aber es gab einige Kritiker, die das alte Heiligenhäuschen aus Angst vor einem Fluch nicht abreißen wollten. Es entbrannte ein großer Streit und letztendlich wurde das alte Heiligenhäuschen erneut repariert und keine Kapelle gebaut. Ohne diese Gegner hätte Eyll wohl schon vor 100 Jahren eine St. Hubertus Kapelle gehabt.
Über die Jahre hinweg kümmerte sich die St. Hubertus Bruderschaft die ganze Zeit um das Heiligenhäuschen und renovierte es regelmäßig. Auch die beiden Weltkriege überlebte es ohne größere Schäden und steht bis heute, dank der Zuwendungen der Bruderschaft durch Geld und Arbeit, zwischen Aldekerk und Eyll.