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Bücherei Nieukerk

Unser Buchtipp: Eine ganz dumme Idee

Eine ganz dumme Idee, Fredrik Backman

Von Britta Jung

Was macht eine neununddreißigjährige Frau, wenn sie dringend 6500 Kronen für eine Wohnung benötigt, weil ihr Partner sich mit ihrer Chefin zusammengetan hat und sie nun nicht nur die Liebe, die gemeinsame Wohnung und den Job verloren hat, sondern das Jugendamt ihr aufgrund fehlenden Wohnsitzes auch noch die Kinder nehmen will? Genau! Sie geht in eine Bank und will sich das Geld holen. Problem: die Bank arbeitet bargeldlos und als sie dies feststellt und die Polizei schon hörbar naht, flieht sie – maskiert und bewaffnet - in das nächstbeste, offene Haus und gerät in eine Wohnungsbesichtigung. So wird aus dem missglückten Bankraub auch noch eine Geiselnahme und das Drama nimmt seinen Lauf. Mit in diesem Drama spielen die Maklerin der Firma „beste Lage“, ein älteres und ein jüngeres Ehepaar, eine zynische Bankdirektorin und eine betagte, dem Alkohol sehr zugeneigte Dame namens Estelle. Später treten hinzu: Jim und Jack, die Polizisten vor Ort – Vater und Sohn, sowie ein gewisser Lennart, der später in einem Hasenkostüm dazu stößt. Verschärft wird die Lage durch einen Karton ausrangierter Weihnachtsbeleuchtung, der zunächst als Bombe angesehen wird und die Ankündigung, dass eine Gruppe Sonderermittler aus Stockholm angefordert wurde, die bereits auf dem Weg ist.

Die Geiselnehmerin, selbst hilflos und erschrocken über diese Entwicklung, gerät durch Gespräche immer tiefer in die Gruppe der Wohnungsinteressenten, es entstehen Vertrauen, Mitleid, Offenheit, über Probleme, Sorgen und Ängste zu sprechen und mehr und mehr entpuppt sich auch bei allen anderen Beteiligten, das nichts so ist, wie es zunächst schien……

Als schließlich Jim und Jack die Situation schon vor Eintreffen der Stockholmer Sonderermittler auflösen können, ist nichts Gravierendes geschehen, alle Geiseln verlassen unversehrt das Haus – allein, es fehlt der Geiselnehmer. Die Verhöre in der Polizeidienststelle verlaufen geradezu absurd – es drängt sich ein Verdacht auf – aber lesen Sie selbst!

Fredrick Backman erzählt geistreich und ironisch, entwickelt in den einzelnen Abschnitten die zum Teil sehr erstaunliche Vergangenheit der Beteiligten und deren ungeahnte Beziehungen. Er flicht immer wieder kritische Bemerkungen über Politik und neueste, gesellschaftliche Entwicklungen ein, ist sprachlich wendig und witzig, obwohl immer wieder auch sehr ernste Themen in der Geschichte auftauchen. Wie seine vorherigen Bücher auch: sehr lebensklug und doch humorvoll, bei allem was ernst in und an der Geschichte ist.

 

220312 Buchtipp dumme Idee

  • Erstellt am .