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Was gibt es aktuell Neues aus dem Prozess?

Zunächst möchte ich daran erinnern warum der Strukturprozess überhaupt begonnen wurde. Vielleicht ist Ihnen das persönlich klar und es für Sie „alter Kaffee“. Sie wissen, dass wir im Bistum Münster zukünftig über geringere finanzielle und personelle Ressourcen verfügen werden. Das heißt wir haben weniger Geld, weniger Seelsorgende und weniger freiwillig Engagierte, um unser kirchliches Leben im Bistum Münster zu gestalten. Zudem verändern sich die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen.

Bewusst möchte ich in dieser Phase des Prozesses daran erinnern. Das tue ich vor dem Hintergrund einiger Aussagen aus einem Vortrag, den Prof. Dr. Jan Loffeld, Professor für Praktische Theologie in Utrecht, vor kurzem vor den Leitungen der Themengruppen unseres Prozesses gehalten hat. Mir selbst und allen Zuhörenden ist durch die Aussagen von Prof. Loffeld noch einmal deutlich geworden, wie dramatisch die Transformation ist, in der die katholische Kirche in Deutschland sich befindet. Ein Großteil der modernen Menschen - auch in Deutschland - sind heute, wie Prof. Loffeld es formuliert, „umstandslos areligiös“, das heißt: Man muss keine Repressalien fürchten und vermisst auch nichts, wenn man nicht religiös ist. Die Zahl dieser Menschen wird auch im Bistum Münster weiter steigen. Zugleich wächst spürbar die Zahl der Menschen, die explizit kirchenfeindlich eingestellt ist.

Prof. Loffeld war es auch, der im Interview mit Kirche und Leben vor kurzem betont hat: „Die Zeit der hauptamtlichen Rundum-Sorglos-Pastoral kommt an ihr Ende.“ Ich würde hier sogar weiter gehen und sagen: Diese Zeit ist auch im Bistum Münster bereits zu Ende. Im Rahmen des Prozesses zur Entwicklung pastoraler Strukturen versuchen wir, den Übergang von dieser Zeit in eine neue Zeit zu gestalten, anstatt sie nur über uns ergehen zu lassen. Noch können wir das.

Sicher ist diese Transformation für viele von uns schmerzhaft. Aber - und das wurde mir nach dem Vortrag von Prof. Dr. Jan Loffeld noch klarer: Wir müssen da durch. auch hier möchte ich noch einmal Prof. Loffeld zitieren, der in seinem Aufsatz „Nicht anders, sondern gar nicht mehr…“ geschrieben hat: „Man muss dadurch. Es hilft nichts, der Abschied muss vollzogen werden. Und: Es gibt ein Leben nach dem Verlust. Dies wird anders sein, aber möglich. Vielleicht ist man dann sogar reifer, souveräner und kann auf neue Weise den eigenen, kirchlichen Auftrag wahrnehmen, weil alle institutionelle Selbstdrehung beendet bzw. relativiert ist.“ Wenn das unsere Perspektive ist, dann kann hoffentlich das gelingen, was Bischof Felix als Ziel des Prozesses definiert hat: „Wir müssen die pastoralen Strukturen so gestalten, dass die Verkündigung der Frohen Botschaft unter in Zukunft deutlich veränderten Rahmenbedingungen weiter gut möglich sein wird.“

Wo stehen wir aktuell im Prozess und wie ist die weitere Zeitplanung?

Am 1. Januar 2024 werden die Pastoralen Räume kirchenrechtlich errichtet. Zunächst wird sich in der Praxis nicht viel ändern. Die Struktur steht, sie muss jedoch erst gefüllt werden. Es wird eine Zeit des Übergang geben.

Die vierzehn Themengruppen des Prozesses werden bis Ende des Jahres Empfehlungen zur Entscheidung zu den Fragen vorlegen, die sie aktuell erörtern. Diese werden in der Steuerungsgruppe und im Diözesanrat beraten, bevor Bischof Felix Entscheidungen treffen wird.

Eine wichtige Entscheidung für die Startphase der Pastoralen Räume ist nun schon gefallen: Wenn zum 1. Januar 2024 die Pastoralen Räume errichtet werden, werden die Koordinatorinnen/Koordinatoren sowie die Koordinierungsteams eine wichtige Rollen spielen. Wie im letzten Update bereits geschrieben, soll diesen Teams ausdrücklich noch nicht die Leitung der Pastoralen Räume zugeschrieben werden. Vielmehr wird es die Aufgabe des Koordinierungsteams sein, die Kommunikation auf der Ebene des Pastoralen Raumes zu initiieren und zu koordinieren, es soll eine Analyse der Situationen im Pastoralen Raum ermöglichen, soll das Zu- und Miteinander von hauptberuflich und freiwillig Engagierten fördern, soll Entscheidungs- und Handlungsoptionen entwickeln, Vernetzung und Kooperation fördern und damit einer gemeinsam getragenen Verantwortung des Pastoralen Raumes den Weg bereiten und ein Leitungsteam implementieren.

Die Themengruppe „Leitungsformen im Pastoralen Raum“ hat zur Zusammensetzung und Arbeitsweise der Koordinierungsteams einen Rahmen erarbeitet. Dieser wurden von der Steuerungsgruppe angenommen und am 22. September bei der gemeinsamen Sitzung von Diözesanrat und Kirchensteuerrat vorgestellt. Die Gremien stimmten dem Rahmen zu. Bischof Felix hat bereits entschieden, dass diese Vorschläge so umgesetzt werden sollen. Im Detail finden Sie die Informationen auf der Internetseite des Strukturprozesses. Einige zentrale Punkte: Das Grundverständnis, das auch die Arbeit des Koordinierungsteams prägen soll, wird im Beschluss wie folgt beschrieben: „Der Pastorale Raum gestaltet sich aus dem Verständnis, dass er ein Kooperationsraum ist. Aufgabe aller Akteure ist es, Kooperationen zu verstetigen soweit bereits vorhanden, zu ermöglichen und verbindlich zu machen. Kooperationen können den gesamten Pastoralen Raum als Bezugsgröße haben. Möglich sind aber auch Kooperationen in Teilbereichen des Pastoralen Raumes.“ Von diesem Grundverständnis ausgehend, wurde ein Rahmen für die Zusammensetzung und Arbeitsweise des Koordinierungsteams erarbeitet. Ausdrücklich wird betont, dass vor Ort gegebenenfalls andere Zusammensetzungen und Arbeitswege möglich sein können, weil es die örtlichen Gegebenheiten erfordern. Wichtig ist, dass dem Koordinierungsteam möglichst unterschiedliche Akteure des Pastoralen Raums angehören und neben den Pfarreien auch weitere Einrichtungen (etwa Bildungseinrichtungen, Verbände, Beratungsstellen. Kranken- und Pflegeeinrichtungen, …) berücksichtigt sind. Entschieden ist: Der Auftrag und die Arbeit des Koordinierungsteams mündet in und endet mit der Ernennung des Leitungsteams des Pastoralen Raumes durch die Bistumsleitung. Spätestens bis zum 31. Dezember 2025 muss der Bistumsleitung vorgeschlagen werden, wer zum Leitungsteams des Pastoralen Raumes gehören soll.

Was wird noch bis Ende des Jahres im Prozess passieren?

  • Die Koordinatorinnen und Koordinatoren werden ausgewählt.
  • Der Personal-IST-Stand für jeden Pastoralen Raum wird dargestellt.
  • Es erfolgt eine strukturelle Abbildung der Strukturprozess-Themen im Generalvikariat.
  • Das Statut zur kirchenrechtlichen Inkraftsetzung der Pastoralen Räume zum 1. Januar 2024 wird erstellt.
  • Die Entscheidung zur Rechtsfigur Kirchengemeindeverband K.d.ö.R wird getroffen.
  • Die Empfehlungen der Themengruppen werden zur Entscheidung vorgelegt.
  • Die letzte Runde der Mikrofortbildungen #raumöffnen findet statt.

Und was geschieht dann 2024?

  • Bei der Februarsitzung des Diözesanrates sollen die Empfehlungen aus den Themengruppen vorgestellt werden, im Anschluss trifft Bischof Felix die Entscheidungen. Das Abschlusstreffen der Themengruppen ist für Ende Mai 2024 vorgesehen. Spätestens dann sollen die Entscheidungen kommuniziert und Umsetzungsprojekte vorgestellt werden.
  • Innerhalb des ersten Halbjahres sollen sich die Koordinierungsteams in den Pastoralen Räumen konstituieren.
  • Ebenfalls im ersten Halbjahr soll es einen Dialog zur Einordung des Personal-IST-Standes geben und bei den Pastoralkonferenzen sollen Perspektiven im Blick auf die Personalsituation entwickelt werden.
  • Verteilt auf das ganze Jahr 2024 finden Auftaktwerkstätten #raumöffnen für das Seelsorgepersonal statt; das Forum für Freiwillig Engagierte mit dem Schwerpunktthema „Pastorale Räume“ findet am 31. August 2024 statt.
  • Im zweiten und dritten Quartal wird der Stand des Prozesses in den Kreisdekanatskonferenzen thematisiert.

Detaillierte Informationen zum Zeitplan finden Sie regelmäßig auf der Internetseite des Strukturprozesses.

Zum Schluss möchte ich noch drei Hinweise geben:

  • Zum einen möchte ich Ihre Aufmerksamkeit lenken auf den dritten pastoralen #Raumöffner, den ich in der Anlage beifüge. Dr. Marius Stelzer beschreibt, ausgehend von einem Artikel des SPIEGEL-Kolumnisten Sascha Lobo, die Dezentralität des Internets als Philosophie für die Pastorale Räume. Viel Freude bei der Lektüre!
  • Zum anderen: Aus einer Pfarrei hat uns die folgende Bitte erreicht: Die Pfarrei möchte in ihrem Weihnachtspfarrbrief über den Pastoralen Raum und den Strukturprozess informieren, nicht zu detailliert, sondern eher sehr grundsätzlich. Angesichts der Tatsache, dass die Pastorale Räume zum Jahresbeginn errichtet werden, wäre das vielleicht auch in anderen Pfarreien eine sinnvolle Kommunikationsmaßnahme. Da die Erscheinungsrhythmen der Pfarrbriefe in unserem Bistum sehr unterschiedlich sind, werden wir bereits zum 31. Oktober 2023 einen Mustertext auf der Internetseite des Strukturprozesses zur Verfügung stellen, an dem Sie sich – wenn Sie möchten – gerne orientieren können. Alternativ finden Sie viele Informationen auf der Internetseite des Strukturprozesses.
  • Und, wie bereits geschrieben: Aktuell findet die letzte Runde der Mikrofortbildungen #raumöffnen statt. Ich möchte Sie motivieren, an diesem aus meiner Sicht gewinnbringenden digitalen Format mit inspirierenden Referentinnen und Referenten teilzunehmen. Hier finden sie genauere Informationen.

Ich danke Ihnen wie immer herzlich für Ihr Mittun und Mitdenken im Prozess. Und ebenfalls wie immer gilt: Rückmeldungen, Fragen und Wünsche zum Update und zum Prozess zur Entwicklung Pastoraler Strukturen im Bistum Münster sind natürlich jederzeit willkommen. Wenden Sie sich damit bitte an Daniel Gewand, den Geschäftsführer des Prozesses (0251/495 16005 | strukturprozess@bistum-muenster.de).

Herzliche Grüße,

Dr. Klaus Winterkamp

Generalvikar

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